Einleitung
Cato beginnt seinen Blog mit einem Reisetagebuch von Sebastian Hennig, der den Lesern mit seinen Porträts von Harald Metzkes (1/2017), Hans Jürgen Syberberg (1/2018) und İdil Biret (2/2018) ein Begriff ist. Einleitend lassen wir den Autor selbst sprechen: „Morgen fliege ich nach Teneriffa, wofür ich ein ganz interessantes Programm vorbereitet habe. Gestern telefonierte ich länger mit Helga Müller in Stuttgart. Sie hat in den achtziger Jahren gemeinsam mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Hans-Jürgen Müller und zunächst nach Plänen von Léon Krier das Atlantis-Projekt in Angriff genommen. Nachdem das Projekt totgeredet und der wichtigste Protektor Alfred Herrhausen ermordet worden war, errichteten sie von 1993 bis 2013 den Kulturpark Mariposa. Dort werde ich während der letzten beiden Tage meines Aufenthaltes zu Gast sein. Zuvor in La Esperanza (wo Franco 1936 im Wald seine Anhänger sammelte) und in Erjos (die letzte wirklich noch abgelegene Siedlung auf der verbauten Insel); ferner Konzertbesuch im Auditorio von Calatrava in Santa Cruz sowie Besuch des Inselmuseums und Architekturexkurse; drei Tage in Puerto unterhalb des Orotava-Tals, das eigentlich eine geneigte Ebene ist, wo Alexander von Humboldt weilte und 1937 La Habanera mit Zarah Leander und Ferdinand Marian gedreht wurde. Ich denke, es gibt zusammen mit retrospektiven Betrachtungen aus vier vorangegangenen Aufenthalten (Teide-Besteigung, Masca-Schlucht, Tierpark »Loro Parque«, Inselquerung zu Fuß, Teno- und Anaga-Gebirge, Besuch beim alten Zigarrendreher) in den letzten drei Jahren genügend Stoff, um ein kurzweiliges Reisetagebuch für Cato online zu verfassen. Ich bin zehn Tage unterwegs.“
Gesagt, getan. Als erstes kam dann diese Nachricht von der Insel: »Ich bin von der Situation begeistert. Es regnet in Strömen und der Tabletrechner versagte heute Morgen endgültig den Dienst, indem er in eine Art technisches Wachkoma versank. Bin nach La Laguna getrampt und habe rasch neue Technik angeschafft. Heute Abend erreicht Sie der erste Bericht. Fotos sind gerettet und der Text wird in der Regel besser, wenn er aus dem Gedächtnis rekonstruiert wird. Ich bin guter Dinge und melde mich, sobald Vorzeigbares versendbar ist. Fotos erreichen Sie (vielleicht schon vorab – muß noch diverse Programmapplikationen dafür installieren) über Wetransfer. Bitte auswählen und ggf. bearbeiten.«
Auf geht’s.