»Schreibt alles auf!« Interview mit Henryk M. Broder von Ingo Langner
Wenn man über Antisemitismus in Deutschland spricht, reicht es, Karl Lagerfeld zu zitieren, damit ist eigentlich alles gesagt: »Selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen.« Man kann natürlich schon, man muß nur wissen, welche Folgen so etwas hat.
»Rußland kann den Krieg verlieren« Interview mit Gabriela von Habsburg von Ingo Langner
Ich erinnere mich noch gut an ein Gespräch mit meinem russischen Kollegen nach meiner Amtszeit als Botschafterin, mit dem ich davor keine Gespräche geführt habe, weil wir keine diplomatischen Beziehungen hatten. Ich habe ihn gefragt, wie weit Herr Putin gehen wird. Und da hat er mich nur angelacht und gesagt: »Bis Paris gehen wir nicht …«
Verfluchtes Europa? von Karlheinz Weißmann
Viele Überreste aus weit zurückliegender Zeit sind stumm. Nur so viel steht fest, daß diejenigen, die vor mehr als dreitausend Jahren auf unserem Kontinent lebten, »Erstlinge« waren, um einen Begriff Nietzsches zu nutzen, die offenbar eine Eigenschaft besaßen, die in der Gegenwart wieder nötig ist, wenn Europa wirklich erneuert werden soll.
Die totalitäre Postmodernevon Klaus-Rüdiger Mai
Postmoderne Ideologen sind nicht gesprächsfähig, weil sie entschieden haben, im Besitz der Wahrheit zu sein. Zu ihrer Wahrheit kann es keine andere Meinung geben. Sie haben sich von der Realität vollkommen verabschiedet – und sie können daher nicht zulassen, daß das eigene perfekte Empfinden von wem auch immer gestört wird.
Ein Gericht bricht das Recht von Ulrich Vosgerau
Nachdem der EuGH jahrzehntelang die Ausweitung der EU-Kompetenzen und den Versuch der allmählichen Erstickung des nationalen Gedankens in Europa im Wege einer unauffälligen Salamitaktik verfolgt hatte, geht er jetzt im Falle Ungarns zum Generalangriff über. Aber der Vorrang des Unionsrechts ist eine Erfindung des EuGH in eigener Sache.
Formation zum Gehorsam von Paul Cullen
Der Ärzteschaft muß es darum gehen, das Vertrauen ihrer Patienten und der Gesellschaft zurückzugewinnen. Hierfür dürfte eine grundsätzliche Neuorganisation oder vielleicht sogar eine Neugründung aller medizinischen Institutionen vonnöten sein. Die Vertrauenswürdigkeit der Ärzte ist seit 2020 nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen worden.
Feuer in Bewegung von Konstantin Fechter
Im Drohnenkrieg können hochleistungsfähige Gefechtsalgorithmen schneller auf die Komplexität unübersichtlicher Gefahrensituationen reagieren als jeder Soldat. Darum wird der Mensch als aktiver Kämpfer zum wehrtechnologischen Relikt. In der flexiblen Kampfzone bleibt ihm nur die Rolle des frontfernen Bedieners oder eines ohnmächtig Erleidenden.
Der Sehsinn und der Sinn des Sehensvon Ernst Peter Fischer
Gott konnte von Anfang an sehen. Nachdem sein Befehl »Es werde Licht« ausgeführt worden war, sah er sogleich, »daß das Licht gut war«. Später schuf Gott den Menschen »nach seinem Bilde« und sah »alles an, was er gemacht hatte«, und »es war sehr gut«. Gut war vor allem, daß er die Menschen mit der Fähigkeit zum Sehen ausgestattet hatte.
CATO Artikel
Editorial Heft 5 | 2024
von Ingo Langner
Verblendung: Dieses Wort durchzieht Europas Geistesgeschichte wie kaum ein zweites. …
MAGISCHER ZYNISMUS
von Alex Baur
In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich Hunderte Politprozesse wie eine Seuche über ganz Lateinamerika ausgebreitet. Besonders betroffen sind Länder, die blutige Guerillakriege hinter sich haben und in denen Militärdiktaturen den linken Terror im Keim erstickten. Ziel dieser Prozesse ist eine amtlich beglaubigte Umdeutung der Geschichte.
VOLKSGEMEINSCHAFT
von Karlheinz Weißmann
Bundespräsident Steinmeier hat ein Buch geschrieben. Es heißt Wir. Hier wird hinter einem pseudokonservativen Jargon nur schlecht verborgen, daß das Staatsoberhaupt von den Deutschen als angestammtem Volk und dem Vaterland nichts wissen will, sondern einen »Patriotismus« fordert, der nur ein anderes Wort für Linientreue ist.
INGO LANGNERChefredakteur
Ingo Langner, geboren 1951 in Rendsburg, hat in den vergangenen vierzig Jahren als Theaterregisseur, Filmemacher, Fernsehproduzent, Moderator, Autor, Publizist und Kurator gearbeitet. In seinem Portfolio stehen 17 Theaterinszenierungen, 22 Fernsehdokumentationen, zwei von Deutsche Welle TV weltweit ausgestrahlte Literatursendereihen, sechs Sachbücher, zwei Kriminalromane und eine Tragikomödie sowie mehr als einhundert Fernsehinterviews mit Schriftstellern, Regisseuren, Schauspielern, Malern, Theologen, Bischöfen, Kardinälen und Politikern.