
Wahrheit ist den Menschen zumutbarInterview mit Monika Maron von Ingo Langner
In jeder Gesellschaftsordnung kann man zum mitlaufenden Jasager oder zum widerständigen Neinsager werden. Monika Maron hat früh erkannt, daß es nicht die Aufgabe des Schriftstellers ist, den Schmerz zu leugnen oder zu beschönigen, sondern ihn im Gegenteil wahr und sichtbar zu machen. Ihre Romane und Essays bezeugen das eindrucksvoll.

Recht oder nicht Recht
von Ulrich Vosgerau
Ob die Demokratie des Grundgesetzes nicht eher ein Richterstaat, ob und wie die Macht der Richter zugunsten des Demokratieprinzips zu begrenzen oder ob die Betonung des Rechtsstaats gegenüber der Willkür wechselnder Mehrheiten gerade der Wesenskern des Grundgesetzes sei, ist eine Frage, die so alt ist wie das Grundgesetz selbst.

Pleitegeier über der Villa Hügel
von Bruno Bandulet
Ende Mai machte die bevorstehende Zerschlagung des Konzerns Schlagzeilen. Nach dem Niedergang der Automobilindustrie, nach Werkschließungen und Produktionsverlagerungen ins Ausland in allen möglichen Branchen. In den 150 Jahren, in denen Deutschland zur Industriemacht par excellence aufstieg, nahm Thyssen immer eine prominente Rolle ein.

Israel und Europa
von Chaim Noll
Seit dem 7. Oktober 2023, also seit fast zwei Jahren, befindet sich Israel im Krieg. Für viele Europäer ist es eine Selbstverständlichkeit, Israel zu belehren. Vor allem europäische Politiker und Medienleute glauben zu wissen, wie man im Nahen Osten einen »dauerhaften Frieden« etablieren und dadurch die Probleme der Region lösen könnte.

Kampf um die Welthegemonie
von Seyed Alireza Mousavi
Ende Mai verzichtete Peking zunächst darauf, den chinesischen Verteidigungsminister zur Sicherheitskonferenz nach Singapur zu entsenden. Pentagon-Chef Pete Hegseth hielt ebendort eine scharfe Rede in Richtung China. Darauf warf die chinesische Führung den USA vor, sie untergrüben »Frieden und Stabilität im asiatisch-pazifischen Raum«.

Führung und Furcht
von Michael Andrick
Europäische Gesellschaften sind seit der Antike fast ausnahmslos durch Kriege grundlegend verändert worden. Warum gelingen fundamentale Reformen fast nie friedlich? Ein Grund könnte im Wesen hierarchischer Organisationen liegen. Diese dominieren bis heute in Europa und führen zu Reformträgheit, da sie kreative Führungsarbeit fast unmöglich machen.

Die Semantik des Aufstands
von Bernhard Viel
Als Semantik des Aufstands gegen die legitime Macht läßt sich John Miltons Paradise Lost als Urmuster der Französischen Revolution auslegen, die als erste mit der Selbstermächtigung des Menschen Ernst macht, indem sie an seine Stelle die menschliche Vernunft als Absolutes setzt: Der Mensch nur gibt den Maßstab aller Dinge ab, nicht mehr Gott.

Auf der Suche nach der verlorenen Weisheit
von Armin Schwibach
Vielleicht ist es an der Zeit, die alten Koordinaten Links-Rechts zu sprengen – nicht um alles einzuebnen, sondern um neu zu unterscheiden. Vielleicht geht es nicht um »rechts« oder »links«, sondern um die Bereitschaft zu unideologischem Denken, sittlicher Haltung und politischer Verantwortung. Es muß darum gehen, ob man geistig recht hat.
CATO Artikel

Editorial Heft 5 | 2025
von Ingo Langner
Das Lustspiel Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist scheint in »unserer Demokratie« auf höchst eigentümliche Weise die Blaupause für einen radikalen Angriff auf das bundesdeutsche Verfassungsgericht gewesen zu sein. …

WIR MÜSSEN UNS SORGEN MACHEN
Interview mit NIUS-Chefredakteur Julian Reichelt von Ingo Langner
»Was wir derzeit erleben, ist der größte Angriff, den es auf die Meinungsfreiheit jemals gegeben hat. Er kommt von der Exekutive, er kommt aus den Institutionen, er kommt aus den Medien. Wenn die Lage so ist wie von mir skizziert, dann kann sie in Deutschland nur politisch demokratisch beendet werden durch eine demokratische Revolution.«

DAS ABENDLAND VERTEIDIGEN
von David Engels
Unsere kulturellen Wurzeln sind äußerst vielfältig und reichen weit in die Vergangenheit zurück. Was uns jedoch wirklich zu Abendländern macht, ist nicht nur die Summe dieser historischen Kulturschichten, sondern eben die »faustische« Mentalität, die zu Beginn des Mittelalters aufkam und uns von anderen großen Zivilisationen unterscheidet.
INGO LANGNERChefredakteur
Ingo Langner, geboren 1951 in Rendsburg, hat in den vergangenen vierzig Jahren als Theaterregisseur, Filmemacher, Fernsehproduzent, Moderator, Autor, Publizist und Kurator gearbeitet. In seinem Portfolio stehen 17 Theaterinszenierungen, 22 Fernsehdokumentationen, zwei von Deutsche Welle TV weltweit ausgestrahlte Literatursendereihen, sechs Sachbücher, zwei Kriminalromane und eine Tragikomödie sowie mehr als einhundert Fernsehinterviews mit Schriftstellern, Regisseuren, Schauspielern, Malern, Theologen, Bischöfen, Kardinälen und Politikern.